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Mehrheit der Sägewerke spürt negative Auswirkungen der Corona-Krise

DeSH-Umfrage zu Folgen der Pandemie

Mehrheit der Sägewerke spürt negative Auswirkungen der Corona-Krise
Die Corona-Krise wirkt massiv auf die deutsche Wirtschaft. Auch das produzierende Gewerbe ist betroffen. Eine Umfrage des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes e.V. (DeSH) zeigt: 70 Prozent der Werke kämpfen bereits mit den Folgen der Pandemie. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung rechnet je nach Dauer der politischen Corona-Maßnahmen mit einem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2020 zwischen 2,8 und 5,4 Prozent. Die Forst- und Holzwirtschaft darf aktuell weiterhin produzieren, spürt aber ebenfalls deutliche Verwerfungen.

Süden besonders betroffen
Insgesamt nahmen an der DeSH-internen Umfrage 128 Unternehmen der Säge- und Holzindustrie teil. Über zwei Drittel (70%) gaben an, von der Corona-Krise beeinträchtigt zu sein. Überdurchschnittlich betroffen sind Betriebe in den südlichen Bundesländern Bayern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg sowie Laubholzbetriebe.

Fehlende Absatzmöglichkeiten
Eigene Coronafälle in der Belegschaft melden derzeit nur einzelne Sägewerke. Auf Unsicherheiten bei dem Absatz von Schnittholz- und Sägenebenprodukten reagieren die Betriebe durch Produktionsrücknahmen. Ursachen sind Schließungen, Kurzarbeit und Stornierungen im Handwerk und Bausektor sowie volatile internationale Märkte. Wer aktuell noch keine Beeinträchtigung spürt, geht zumindest von sinkender Nachfrage in den kommenden Monaten aus. Überwiegend uneingeschränkt ist indes die Rundholzversorgung. Unklar ist, wie die Branche unter den gegebenen Umständen eine drohende Käferholzwelle im Frühjahr bewältigen könnte.

1/3 der Betriebe planen Kurzarbeit
Betriebsschließungen soll es nur wenige geben, Kurzarbeit dürfte aber wie in vielen Branchen in den nächsten zwei Wochen auch in der Holzwirtschaft deutlich zunehmen. Aktuell sind 13 befragte Betriebe in Kurzarbeit. Bis Ostern planen rund 35 Prozent diesem Weg zu folgen. Neben Absatzmöglichkeiten mangelt es vor allem grenznahen Betrieben an Personal. Pendlern aus Polen und Tschechien ist es inzwischen kaum mehr möglich nach Deutschland einzureisen.

DeSH leitet Hilfsmaßnahmen aus Umfrage ab
„Die Lage ist ernst. Für uns ist es daher sehr hilfreich, dass viele Unternehmen ihre Situation schildern und Anmerkungen zu betrieblichen Problemen machen. So können wir uns gezielt und zeitnah gegenüber der Politik für sie einsetzen", sagt DeSH-Hauptgeschäftsführer Lars Schmidt. Da die Entwicklung weitestgehend unklar bleibe, werde der Verband seine Umfrage stetig ergänzen und in kurzen Abständen wiederholen. Gestern veröffentlichte der DeSH bereits ein Positionspapier, in dem er Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise und Waldschäden vorschlug. Dieses werde man auf Basis der betrieblichen Rückmeldungen weiter anpassen, so die Branchenvertreter.

(Quelle: Deutsche Säge- und Holzindustrie - 04/2020)