HCN HolzConsulting® GmbH

Unternehmensberatung & Personalberatung für die Holz-, Forst-, Bau- und Möbelwirtschaft | seit 2002

binderholz Gruppe: Werksschließung der MDF Hallein

Werksschliessung der MDF Hallein aufgrund sehr schlechter wirtschaftlicher Situation in der Holzwerkstoffindustrie

Die binderholz Gruppe muss den Standort der MDF Hallein GmbH & Co KG mit Ende März 2014 stilllegen. Die MitarbeiterInnen wurden im Rahmen einer internen Betriebsversammlung über diesen Schritt informiert. Die binderholz Gruppe steht zu ihrer sozialen Verantwortung und wird für die MitarbeiterInnen ein umfassendes Sozialpaket schnüren. „Wir bedauern die Schließung der MDF Hallein GmbH & Co KG sehr“, erklärt Hans Binder, Eigentümer und Geschäftsführer der binderholz Gruppe. „Die binderholz Gruppe sowie die Geschäftsführer und Mitarbeiter der MDF Hallein haben in den letzten Jahren alles unternommen, um die Werksschließung abzuwenden. Schlussendlich war aber der wirtschaftliche Druck in der Holzwerkstoffindustrie viel zu groß und die Billigkonkurrenz zu stark. Vor allem ist aus heutiger Sicht keine Entschärfung der äußerst angespannten Marktsituation bei MDF-Platten absehbar. Als verantwortungsvoller Eigentümer blieb uns die geordnete Werksschließung als einzige Option, um schwerwiegendere Folgen für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten zu verhindern.“ MDF Hallein wurde im Jahr 1999 durch die binderholz Gruppe mit Stammsitz in Fügen, Tirol gegründet. Durch die weltweite Wirtschaftskrise und deren Folgen geriet das Unternehmen in Schwierigkeiten. Vor allem kämpfte MDF Hallein mit sehr hohen Kosten für Industrieholz und Hackgut. Die Rohstoffpreise befinden sich auf einem historischen Höchststand und steigen weiter an. Diese Preiserhöhungen konnten am Markt aufgrund massiver Überkapazitäten nicht ausreichend umgesetzt werden. Zudem findet eine verstärkte Abwanderung der Möbel- und Fußbodenindustrie von Westeuropa nach Osteuropa und Fernost statt – wodurch bedeutende Abnehmer der MDF Hallein wegfallen. In den letzten Jahren gab es bereits Restrukturierungsmaßnahmen durch die binderholz Gruppe und das finanzierende Kreditinstitut. Trotz dieser intensiven Bemühungen konnte das Unternehmen den Turnaround aufgrund der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht schaffen.

Belegschaft wird soweit möglich in der binderholz Gruppe weiterbeschäftigt
„binderholz ist sich als Traditionsunternehmen seiner sozialen Verantwortung bewusst“, betont Hans Binder. „Wir sind dabei ein umfassendes Sozialpaket zu schnüren und werden alle erdenklichen Schritte setzen, um für eine geordnete Schließung des MDF-Werks zu sorgen und um die Folgen für die Belegschaft zu minimieren.“ Von der Werkstilllegung sind 111 MitarbeiterInnen betroffen. binderholz wird diese soweit möglich innerhalb der Gruppe weiter beschäftigen. In den anderen Fällen wird man bei der Arbeitssuche in der Region behilflich sein.

Ordnungsgemäße Abwicklung offener Forderungen und Leistungen
„Die Geschäftspartner der MDF Hallein können sich darauf verlassen, dass im Rahmen der geordneten Schließung des MDF-Werks alle noch offenen Forderungen ordnungsgemäß beglichen bzw. ausstehende Lieferungen planmäßig durchgeführt werden“, betont Hans Binder.

Holzwerkstoffindustrie in der Krise
Die Holzwerkstoffindustrie befindet sich in West- und Zentraleuropa seit Jahren in der Krise. Sie ist seit der größten Weltwirtschaftskrise und der folgenden Rezession einem extremen Preiskampf ausgeliefert. Die Holzwerkstoffindustrie leidet heute an massiven Überkapazitäten von 30 Prozent, Rohstoffknappheit und extrem hohen Holzpreisen. Zudem weist beispielsweise Italien als Hauptmarkt der MDF Hallein in der Möbelindustrie seit 2009 einen Rückgang von 40 Prozent auf. Dieser Trend wird sich in Zukunft noch verstärken. „Die MDF Hallein GmbH & Co KG als sehr kleiner Player konnte diesen Rahmenbedingungen nach jahrelangem Kampf schlussendlich nicht mehr standhalten und keine kostendeckenden Preise erzielen“, so Hans Binder. „Der extreme Preisdruck in der Branche fordert hier erneut ein Opfer.“

Massivholzindustrie als Wachstumsmarkt für die binderholz Gruppe
Die binderholz Gruppe ist, abgesehen vom defizitären Teilbereich der Holzwerkstoffindustrie, wirtschaftlich erfolgreich. Die Gruppe plant in den nächsten Jahren in ihrem Kerngeschäft der Massivholzindustrie weiter zu wachsen. Besonders im Geschäftsfeld Bausysteme aus Massivholz ist eine Reihe von Investitionen geplant, um die Wettbewerbsfähigkeit der anderen Standorte langfristig sicherzustellen.


Über die binderholz Gruppe
Die binderholz Gruppe wurde in den 1950er Jahren von Franz Binder senior gegründet. binderholz produziert als Komplettanbieter durchdachte Lösungen aus massivem Holz. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Rohstoff und der Umwelt garantiert hochwertige Massivholzprodukte und Biobrennstoffe. Neben dem Stammhaus in Fügen, Tirol, zählen fünf weitere Standorte zur binderholz Gruppe. Im Massivholzplattenwerk St. Georgen bei Salzburg, im Brettschichtholzwerk Jenbach, Tirol, am Produktionsstandort des Brettsperrholzwerks in Unternberg und am Vertriebsstandort der binderholz Bausysteme in Hallein, Salzburg, sowie in der Holzindustrie Kösching bei Ingolstadt, Deutschland, sind heute mehr als 1.200 MitarbeiterInnen beschäftigt.

(Quelle: binderholz Gruppe - 01/2014)

Diese Seite wurde im Rahmen des HCN-NewsService unabhängig und neutral veröffentlicht. HCN übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit bzw. die Vollständigkeit o.ä. der zur Verfügung gestellten Artikel bzw. Meldungen. Copyright und sämtliche Rechte bzw. Pflichten verbleiben stets bei den jeweilig genannten Quellen. Sie wollen in Zukunft automatisch und zeitnah per Email informiert werden? Dann melden Sie sich bitte für unseren "Holz Newsletter" kostenfrei unter www.HolzNewsletter.de an.