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Ungewöhnlich milder Winter beeinflusst Holzmarkt

Ungewöhnlich milder Winter beeinflusst Holzmarkt

- Mittelständische Säger erstellen besorgniserregende Prognose für 2014
- Initiative Holz & Arbeit NRW sieht rückläufigen Restholzmarkt


Der ungewöhnlich milde Winter hat direkte Auswirkungen auf die Holzmärkte. Die Initiative Holz und Arbeit NRW wagt daher für das Restjahr 2014 nur eine äußerst verhaltene und kritische Prognose. Durch ein Überangebot geraten derzeit die Märkte für Sägerestholz unter Druck, was zu einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der holzverarbeitenden Betriebe führen kann. Das für die Produktion benötigte Rohholz war im Vergleich zu anderen Ländern und Regionen in den zurück liegenden Monaten nur sehr schwer verfügbar und vergleichsweise teuer. Bereits im Vorjahr waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig. Die Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Sägewerke wird nach Ansicht der Initiative Holz und Arbeit NRW durch die aktuellen Entwicklungen inzwischen immer weiter eingeschränkt.

In den Vorjahren mussten die Sägewerke aufgrund des strengen Winters die Produktion deutlich zurückfahren. In diesem Winter war das nicht der Fall. Eine außergewöhnliche Situation, nicht nur für die Sägeindustrie, sondern auch für die Sägenebenprodukte (Restholz) nachfragenden Branchen. Unter Restholz versteht man Sägespäne, Hackschnitzel und andere Produkte, die im Rahmen der Schnittholzerzeugung entstehen. Diese werden im Sinne einer nachhaltigen Nutzung insbesondere von der Zellstoff- bzw. Papierindustrie, der Holzwerkstoffindustrie und der Pelletindustrie aufgenommen und weiter verarbeitet.

Traditionell angelegte Winterläger dieser Produzenten waren auch in diesem Jahr bis zum Rand gefüllt, um die im Winter stets zu erwartende schwächere Sägewerksproduktion ausgleichen zu können. Aktuell trifft jedoch ein erhöhter Restholzausstoß auf übervolle Läger. Zudem wurden in Erwartung einer Rohstoffarmut große Importmengen aus dem Ausland vereinbart, die den Markt noch weiter belasten. Auch leiden die Pellethersteller unter vergleichsweise niedrigem Pelletabsatz aufgrund des milden Winters. Die Erlöse aus dem Verkauf von Restholz sind für die Sägeindustrie von hoher Relevanz. Da diese Märkte unter Druck stehen, geraten die Betriebe weiter in Schwierigkeiten. Zugleich verschärft sich die Wettbewerbssituation bei der Beschaffung von Rundholz. In Österreich und Süddeutschland zeichnet sich ein deutlich höheres Rundholzaufkommen als im Sauerland ab. Da ein Überangebot besteht, stehen die Rundholzpreise dort unter Druck. Aufrufe in Süddeutschland und Österreich aus der Sägeindustrie zur Drosselung der Produktion könnten dort zu weiteren Preisreduktionen beim Rundholz führen. Dies würde das Ungleichgewicht im Vergleich zu den Märkten in NRW noch vergrößern.

All diese Rahmenbedingungen sprechen nach Ansicht der Initiative Holz und Arbeit NRW für eine deutliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation der Sägeindustrie in NRW. Falls in den kommenden Wochen die Rundholzpreise in NRW fortgeführt oder gar erhöht werden, bedeutet dies für die Betriebe im Sauerland einen weiteren Wettbewerbsnachteil. Die Säger appellieren daher an die Marktpartner aus dem Waldbesitz, die aktuellen Veränderungen auf den Holzmärkten bei den anstehenden Marktgesprächen zu berücksichtigen und nach Möglichkeit mehr Holz zu mobilisieren. Dadurch kann der Waldbesitz einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der regionalen Forst- und Holzwirtschaft leisten.


Über die Initiative Holz und Arbeit NRW:
Die Initiative Holz und Arbeit NRW ist ein Zusammenschluss von mehr als 30 Unternehmen der Säge- und Holzindustrie in Nordrhein-Westfalen. Gemeinsam vertreten sie die Interessen mittelständischer Sägebetriebe auf politischer Ebene. In Nordrhein-Westfalen arbeiten insgesamt rund 180.000 Menschen entlang der Wertschöpfungskette Holz. Die Branchenbetriebe erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von ca. 38 Milliarden Euro und stellen einen zentralen volkswirtschaftlichen Faktor dar. Infolge des verheerenden Orkans Kyrill im Jahr 2007 steht die Existenz vieler mittelständischen Unternehmen aufgrund politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen jedoch auf dem Spiel. Die Initiative setzt sich für die Erhaltung gewachsener, regionaler Wirtschaftsstrukturen ein. Ziel ist eine nachhaltige Nutzung vorhandener Holzpotentiale und eine heimische Holzvermarktung zur langfristigen Sicherung aller ökologischen und ökonomischen Vorteile der Holznutzung. (Quelle: Initiative Holz und Arbeit NRW / Prünte & Kollegen - 03/2014)

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